IWO: Ölheizung sollte nach 20 Jahren erneuert werden
Wann müssen alte Heizungen und Heizöltanks eigentlich erneuert werden und gibt es dafür eine gesetzliche Regelung? Und gibt es bei einer Modernisierung Zuschüsse vom Staat?

Hamburg (red) - Wer von einem Leben im eigenen Haus träumt, muss nicht zwingend selbst eines bauen. Oftmals ist der Kauf einer gebrauchten Immobilie die günstigere Alternative. Nicht selten werden Häuser auch innerhalb der Familie vererbt. Steht in dem Gebäude eine Ölheizung, sehen sich die Neubesitzer mit vielen Fragen konfrontiert: Ist die Heizung noch zeitgemäß? Und was soll mit dem alten Heizöltank geschehen? Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) gibt die wichtigsten Antworten.
Wann steht bei einer Heizung eine Modernisierung an?
Grundsätzlich gilt, dass Heizkessel nach etwa 20 Jahren erneuert werden sollten. Doch ist es nicht nur wichtig zu wissen, wie alt das bestehende Gerät ist. "Alte Heizöl-Rechnungen oder Lieferscheine helfen zusammen mit dem Energieausweis, den bisherigen Energiebedarf einzuschätzen und geplante Maßnahmen zur Modernisierung besser bewerten zu können", erklärt Torsten Hartisch, Sachverständiger für Heizölverbraucheranlagen. Erscheint eine Erneuerung sinnvoll, ist der Austausch des alten Heizkessels gegen ein neues Öl-Brennwertgerät zumeist die wirtschaftlichste Lösung. Der eigene Tank ist dabei ein Vorteil: Er sorgt für Unabhängigkeit von Energielieferanten und bietet die Möglichkeit, einen eigenen Brennstoffvorrat anzulegen. Der hält umso länger, wenn zuvor sparsame Brennwerttechnik installiert wurde.
Tank mit gesetzlichen Anforderungen abgleichen
Hauseigentümer sind für den sicheren Zustand ihrer Immobilie verantwortlich. Vergleichbar zur Pflicht, Rauchmelder zu installieren, gibt es auch gesetzliche Regelungen für den sicheren Betrieb eines Heizöltanks. Um festzustellen, ob dieser den aktuellen Anforderungen entspricht oder ob er gegebenenfalls instand gesetzt oder nachgerüstet werden muss, empfiehlt es sich, einen spezialisierten Tankschutz-Fachbetrieb oder einen Sachverständigen zurate zu ziehen.
Ist der Heizöltank in einem guten Zustand und entspricht er den gesetzlichen Anforderungen, kann er unabhängig vom Alter weiter genutzt werden. Im Falle von energetischen Sanierungsmaßnahmen, wie dem Austausch des Heizkessels oder der Hausdämmung, sinkt jedoch in der Regel der Energiebedarf. Dann kann es sinnvoll sein, den vorhandenen Tank gegen ein deutlich kleineres Modell auszutauschen. Der frei werdende Platz kann folglich anderweitig genutzt werden.
Kann man sich Unterstützung für die Modernisierung sichern?
Wer den alten Heizöltank in einem Zuge mit der Heizungsanlage erneuert, kann für die Gesamtkosten Fördermittel der KfW-Förderbank beantragen. Private Vermieter können in der Regel die Kosten einer neuen Tankanlage ebenso wie die Kosten für eine Heizungsmodernisierung im Jahr der Anschaffung als Erhaltungsaufwand in der Einkommensteuererklärung geltend machen.
Heizölpreise nach Bundesländern im Vergleich