Studie: Heizungslabel führt zu Missverständnissen
Das Energieeffizienzlabel wird einer Umfrage zufolge von Verbrauchern gänzlich unterschiedlich interpretiert. Laut Zukunft Erdgas e.V führt aber nicht nur das zu Missverständnissen.

Berlin (red) - Jüngst hat die Verbraucherzentrale NRW das zum September geplante EU-Energieeffizienzlabel für neue Heizungen als "für Verbraucher wenig hilfreich" kritisiert. Dies bestätigen nun auch aktuelle Zahlen einer forsa-Umfrage im Auftrag von Zukunft Erdgas. Demnach interpretieren die Verbraucher das Effizienzlabel höchst unterschiedlich.
Verbraucher deuten Effizienzklasse unterschiedlich
In einer Befragung hat das Institut forsa ermittelt, was Verbraucher unter einer "guten Effizienzklasse" bei Heizungen verstehen. 45 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass hiermit die besonders effiziente Umwandlung des Energieträgers in Wärme gemeint sei. 30 Prozent der Befragten sehen in einer guten Effizienzklasse einen Hinweis auf besonders ökologisches Heizen, 19 Prozent meinen, ein grünes Label weise auf eine besonders kostengünstige Heizung hin. Tatsächlich aber werden für das Heizungslabel - anders als bei Kühlschränken - verschiedene Gerätetypen pauschal in verschiedene Klassen eingeordnet, abhängig von der Einbindung erneuerbarer Energien und vom Wirkungsgrad der Technologie, so die Zukunft Erdgas e.V. Nicht berücksichtigt würden dabei für Verbraucher relevante Faktoren wie Betriebskosten und Klimabilanz.
Missverständnisse bei den Kosten und der Klimabilanz
Ein Beispiel mache deutlich, wie leicht das Effizienzlabel zu Missverständnissen führen kann. Eine Erdgas-Brennwertheizung mit Solarthermie erhält ab September das sehr gute Label A+, die Split-Elektrowärmepumpe das noch bessere Label A++. Doch eine vergleichende Modellrechnung der Studie Modernisierungskompass vom Institut für technische Gebäudeausrüstung zeige: Das bessere Label sei in diesem Fall mit Blick auf Kosten und Klima die schlechtere Wahl. Die Elektrowärmepumpe sei nicht nur teurer in der Anschaffung, sie bringe auch höhere Betriebskosten mit sich. Und sogar bei der Umweltbelastung schneide die Kombination Erdgas und Solar besser ab.
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