Winter 2020/2021: Heizöl günstiger – Gaskosten gestiegen
Heizöl ist Winter 2020/2021 im Vergleich zur vorhergehenden Heizperiode günstiger geworden. Wer hingegen mit Gas heizt, sieht sich einer leichten Preissteigerung gegenüber. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox.

Verbraucher in Deutschland mussten im vergangenen Winter deutlich mehr heizen – die Heizkosten steigen aber nur bedingt. Dank Mehrwertsteuersenkung und gesunkenen Rohstoffpreisen gab es bei den Gaskosten nur ein leichtes Plus, für Heizölkunden fiel die Rechnung unterm Strich sogar deutlich niedriger aus. Das zeigen Berechnungen des Vergleichsportals Verivox.
Heizbedarf trotz mildem Winter gestiegen
Die zurückliegende Heizsaison war erneut zu mild – besonders die Monate September, Oktober und November. Nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdiensts war der meteorologische Winter 2020/2021 der zehnte zu warme Winter in Folge. Verbraucher mussten dennoch mehr heizen als in der letzten Heizperiode, berichtet das Vergleichsportal. Der Bedarf für einen Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus stieg demnach im Vergleich zum noch milderen Vorjahreszeitraum um 7,3 Prozent.
Verivox: Gaspreis stieg im Schnitt nur geringfügig
Das Heizen mit Gas verteuerte sich trotz deutlichen Mehrbedarfs nur moderat, erklären die Experten von Verivox weiter. Eine Familie mit Gasheizung zahlte durchschnittlich 781 Euro für ein warmes Zuhause. Das seien 0,8 Prozent mehr als in der Heizsaison 2019/2020. Gemäß Verivox-Verbraucherpreisindex kostet eine Kilowattstunde Gas aktuell 5,81 Cent, vor 12 Monaten waren es 5,83 Cent. Damit habe sich der Gaspreis auf Jahressicht nicht bewegt.
Gaskosten: Preisanstieg zum Jahreswechsel
Zu Beginn der aktuellen Heizperiode im September 2020 hätten die durchschnittlichen Kosten jedoch deutlich niedriger gelegen. Verbraucher hätten zum einen von der Mehrwertsteuersenkung profitiert und darüber hinaus sei zu diesem Zeitpunkt noch kein CO2-Preis auf fossile Brennstoffe angefallen. Seither sei der Gaspreis sukzessive angestiegen (+ 6,8 Prozent).
Heizöl wurde deutlich günstiger
Für Ölkunden beliefen sich die durchschnittlichen Kosten in der aktuellen Heizperiode auf 709 Euro, so der Bericht von Verivox. Das entspräche einem Minus von 16,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei hätten Besitzer von Ölheizungen von den gesunkenen Rohstoffpreisen, die im Zuge der Corona-Krise zum Teil ins Bodenlose gefallen seien, profitiert.
Habe leichtes Heizöl in der Heizperiode 2019/2020 im Mittel 66,07 Euro brutto pro Hektoliter gekostet, seien es in dieser Saison durchschnittlich 48,39 Euro. Das entspräche einem Minus von 26,8 Prozent. Zuletzt seien die Rohölpreise jedoch wieder stark angestiegen. Zum einen beflügele die Erholung der Weltwirtschaft, zum anderen gäbe es mit der Einführung des CO2-Preises zum Jahreswechsel einen Preissprung nach oben.
"Die Preise für Heizöl schwanken stark. Beim Einkauf kommt es deshalb vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. Wer im September 2020 seinen Tank auffüllte, hat eine der günstigsten Heizperioden überhaupt hinter sich", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Heizölpreise nach Bundesländern im Vergleich